Ich kann nicht schreiben – mit 3 einhalb einfachen Schritten raus aus dieser Lüge

Sie will so gerne ein Buch machen. Es zieht sie seit Jahren dahin. Und wenn ich dann frage, warum es noch nicht da ist, dann werden ihre großen braunen Augen feucht und sie sagt mir mit gesenktem Kopf, sie könne nicht schreiben. Schon garnicht gut genug für ein Buch. Das sind die Momente, in denen ich dann sprachlos bin. Sprachlos traurig und sprachlos wütend zugleich.


Still bin ich dennoch nicht lange. Dann platzt aus mir raus, was mich schon seit langer Zeit derart nervt. Was ich selbst viel zu lange gehört und vor allem gefühlt habe und was mir nahm, was mir das Wichtigste ist. Ich spreche von der großen Lüge

DU KANNST NICHT SCHREIBEN.

Wo lernen wir diese ach so große Weisheit? In der Schule. Dort, wo wir auf das Leben vorbereitet werden sollen. Schulen leisten einen enorm wichtigen und wertvollen Beitrag, ohne jede Frage. Und den Schulen alle ‚Schuld‘ umzuhängen für alles was schief gegangen ist, lehne ich strikt ab.

Und doch sind es drei Lügen, die dort verbreitet werden, die jungen Menschen etwas enorm wichtiges nehmen und ersticken: Kreativität. Es sind konkret diese drei Lügen:

  • Du kannst nicht singen.
  • Malen kannst Du auch nicht.
  • Du kannst nicht schreiben.

Nein, es soll nicht jede:r Künstler:in werden, darum geht es mir nicht. Jedoch: Kreativität ist ein wundervoller und enorm wichtiger Weg und Kanal, mein Innerstes ausdrücken zu können. Sich diesen Kanal ersticken zu lassen hat zur Folge, dass mein innerer Dampfkessel zunehmend unter Druck gerät. Wehe, er explodiert. Amokläufe sind selten die Folge. Was aber ist etwa mit Depressionen?

Schreiben, um bei meinem Thema zu bleiben, kann enorm viel für die Seelenhygiene bewirken, seien es die Morgenseiten, sei es Journaling, oder gleich dein Buch.

Warum es eine Lüge ist

In Deutschland ist das was in den Schulen passiert, Bundeslandsache. So haben Schüler:innen im Bundesland Hamburg ganz andere Schwerpunkte zu schaffen, als etwa Schüler:innen aus den Hamburger Randbezirken, dem Bundesland Schleswig-Holstein zugehörig.

Geht es darum, Aufsätze zu schreiben, werden insbesondere Rechtschreibung und Grammatik als weit wichtiger bewertet, als der schriftliche Ausdruck. Was passiert? Jemand hat viel Phantasie und hat einen bewegenden Ausdruck, ist aber unsicher in der Rechtschreibung. Zu dieser Gruppe gehöre zum Beispiel ich selbst. Die Folge: Wenn du dir die Note nicht versauen willst, verzichtest du auf einen spannenden oder schönen Ausdruck, weil du die Rechtschreibung der dafür notwenigen Worte nicht sicher beherrscht. Du schreibst folglich auf Sicherheit, weil ja die Noten über dein Leben entscheiden. Ergebnis: Gute Noten hat er oder sie ja, aber vollkommen phantasielos, kann nicht schreiben..

Das zeigt sich sichtbar, wenn du Aufsätze vergleichst aus den Bundesländern. Dort, wo Wert auf Ausdruck gelegt wird, entstehen weit lesenswertere Aufsätze als dort, wo die Rechtschreibung das A und O ist. Sind die Schüler:innen mit den lesenswertere Aufsätzen kreativer? Nein! Sie wohnen nur in einem anderen Bundesland!

Ein anderes Phänomen: Gerade im Fach Deutsch kommt es sehr auf den oder die Lehrer:in an. Lässt sie in Aufsätzen zu, dass du eine andere Meinung vertrittst als sie oder er? Bei mir war das schwierig, es war immer besser zu versuchen, ihre Meinung darzulegen, als eigene Wege zu gehen. Ergebnis: Schreiben nervt!

Die Lösung: Was Du dagegen tun kannst

Diese fiese Lüge ist in Deinem Kopf und in Deinen Zellen gespeichert. Erstaunlich ist, dass sie sich leichter lösen lässt, als manch andere Blockade. Und zwar mit diesen 3 1/2 einfachen, aber dafür kraftvollen Schritten:

  1. Frage Dich und probiere es aus: Kannst Du einen Stift halten und damit Worte aufs Papier schreiben? Ja?!! Ergebnis: Du kannst schreiben! Die alte Lüge aus der Schule verliert spürbar ihre Kraft, wenn Du sie als Lüge erkennst und enttarnst. Dieser erste Schritt ist DIE Erkenntnis, die mir selbst und zahlreichen Soulmates von mir am Meisten geholfen hat.
  2. Immer wenn Du schreibst und Sätze hochkommen wie „Ich kann nicht schreiben!“, oder „Mir fällt ja nichts ein!“, halte kurz (!) inne und erkenne die Lüge. Vor Dir stehen bereits geschriebene Worte und Sätze. Ergebnis: Du kannst schreiben und Dir fällt immer etwas ein!
  3. Formuliere die Lüge zu einem neuen Mantra um. Vielleicht im ersten Schritt: „Ich kann schreiben!“. Dann, wenn es funktioniert: „Ich schreibe mit Leichtigkeit und Freude!“. Natürlich alles in Deinen Worten.

1/2: Schreibe, schreibe, schreibe. Beweise der alten Lüge in Dir das Gegenteil. Es täglich zu tun wirkt unbeschreiblich mächtig gegen diese alte, sinnlose Lüge.

Vergiss bitte nie

  1. Rechtschreibung und Grammatik sind tatsächlich wichtig. Jedoch: Erst kommt der Text, bleib im Fluss. Erst wenn der Roh-Text fertig ist, kommen Korrektur und Überarbeitung. Und wenn das nicht so Deins ist: Es gibt Freunde oder Familie, und es gibt Korrektor:innen und Lektor:innen. Du musst längst nicht alles können.
  2. Du bist, ob Du es hören willst oder nicht, einzigartig! Also hast Du auch etwas zu sagen. Raus damit, mache ab jetzt Deine Texte, Artikel und Bücher, fern von der alten Lüge, die jetzt schon kaum mehr wirkt!


Hier im Video zeige ich Dir die 3 1/2 Schritte:


Und wenn du die Lüge nichtmal kennst, dann schreibe doch endlich Dein Buch. Worauf wartest Du noch:

https://my.simply-story.de/in-sechs-wochen-zu-deinem-buch/
77 freche Fragen für Deinen Einstieg ins Journaling

Die Werkstunde

Statt stundenlang Tutorials lesen zu müssen, Ergebnisse in einer Stunde.

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